Art: Quappe
Wissenschaftlicher Name: Silurus glanis
Deutsche lokale Trivialnamen: Rutte, Treische, Treusche, Quappaal, Aalquappe, Aalraupe, Aalrutte, Ruppe, Welsquappe,
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Dorschartige (Gadiformes)
Familie: Dorsche (Gadidae)
Unterfamilie: Quappen (Lotinae)
Gattung: Lota
Foto Quappe Achim R. Schloeffel
Die Quappe (Lota lota) ist ein Knochenfisch aus der Familie der Quappen (Lotidae). Die Quappe ist der einzige Fisch aus der Ordnung der Dorschartigen, der im Süßwasser vorkommt. Sie gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Tierarten und unterliegt deshalb in vielen Bundesländern fischereilichen Schonbestimmungen.
Merkmale
Die Quappe kann bis zu einer Länge von 150 Zentimetern und einem Gewicht von 34 Kilogramm heranwachsen, wird in der Regel allerdings nicht größer als 40 Zentimeter.
Ihr langgestreckter Körper ist vorn im Querschnitt rund und wird nach hinten zunehmend seitlich abgeflacht. Sie trägt eine braune oder schwarze Marmorierung auf gelber, hellbrauner oder brauner Grundfarbe. Der Bauch ist heller gefärbt. Die Quappe hat zwei weichstrahlige Rückenflossen, von denen die zweite etwa sechsmal länger ist als die erste und fast über die halbe Körperlänge reicht. Auffallend lang ist auch die Afterflosse. Die Bauchflossen sind kehlständig, das heißt die Quappe trägt sie noch vor den Brustflossen. Die Schwanzflosse ist deutlich abgerundet. Das breite Maul der Quappe ist leicht unterständig und trägt am Kinn einen langen Bartfaden. Zwei sehr kurze Barteln befinden sich außerdem noch hinter den vorderen Nasenlöchern.
Lebensweise
Unterhalb einer Länge von etwa 20 bis 30 Zentimetern ernähren sich Quappen von bodenlebenden Wirbellosen, mit zunehmender Größe fressen sie hauptsächlich Fische. Auch Fischlaich wird aufgenommen. Bei der Auswahl ihrer Beute sind sie recht opportunistisch, bevorzugen aber bodenlebende Arten, wie beispielsweise Gründlinge. Die Nahrungssuche findet vorwiegend in den Dämmerstunden und in der Nacht statt. Der Tag wird überwiegend ruhend in Verstecken verbracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten sind Quappen im Winter deutlich aktiver als im Sommer, in dem sie ihre Nahrungsaufnahme deutlich einschränken.
Während der Laichzeit von November bis März ziehen die Quappen in flacheres Wasser oder stromaufwärts in kleinere Flüsse. Die Laichgebiete werden individuell aufgesucht, wobei die Männchen versuchen, vor den Weibchen anzukommen. Die Paarung erfolgt in der Nacht über sandigem oder kiesigem Grund. Dabei drängen sich die Tiere zu kugelförmigen Gebilden zusammen. Jeder Fisch versucht in die Mitte der Gruppe zu gelangen und hinterlässt dort Eier oder Samen. Ein Weibchen kann, in Abhängigkeit von Größe und Lebensraum, von 100.000 bis zu 3.000.000 Eier produzieren. Quappen betreiben keine Brutpflege. Die etwa einen Millimeter im Durchmesser messenden gelben, bernstein- oder auch orangefarbenen Eier sinken auf den Grund und reifen innerhalb von sechs bis zehn Wochen. Nach dem Schlupf wachsen die Larven in vier Wochen von weniger als einem Zentimeter auf mehr als zwei Zentimeter heran. Ein sehr schnelles Wachstum setzt sich auch in den ersten vier Lebensjahren fort, danach wachsen Quappen zunehmend langsamer.
Ihre Geschlechtsreife erreichen Quappen im dritten oder vierten Lebensjahr. Die Lebenserwartung beträgt in der Regel etwa zehn bis zwölf Jahre. In Gewässern ohne menschliche Einflussnahme ist wahrscheinlich auch eine deutlich längere Lebensspanne möglich.
Quelle: Wikipedia.de • http://de.wikipedia.org/wiki/Quappe